Seit Februar 2010 haben YouTube Nutzer – überwiegend in den Vereinigten Staaten, Deutschland und Japan – bei etwa 30.000 Aufrufen insgesamt nahezu 111 Stunden damit verbracht, sich die Fahrt durch eine Waschanlage in Posthausen anzuschauen (Video ohne Musik oder Audiokommentar, einfach mit Kodak Zi8 auf Stativ aufgezeichnet).
Jedes Jahr kommen etwa 10.000 Aufrufe hinzu. Ich bin beeindruckt – aber verstehe noch nicht ganz, was die besondere Attraktivität dieses Videos ausmacht. Vergleichbare Filmchen im telefreizeit-Kanal erreichen deutlich geringere Aufrufzahlen.
Als überwiegende Zugriffsquelle (mehr als 70 %) nennt die Google-Statistik „Vorgeschlagenes YouTube Video“. Die Entscheidung für die Waschanlage fällt also hauptsächlich über Vorschaubilder, die neben einem anderen Video oder am Ende eines Videos erscheinen.
Ist es der Name? Werden Erwartungen geweckt, die der Film nicht erfüllt (bei Technorati wird der Clip als „adult content“ gelistet)?
Die Statistik belegt eine überdurchschnittliche relative Zuschauerbindung ab der 30. Sekunden – soll heißen, dass ungewöhnlich viele Zuschauer aus irgendeinem Grunde einfach nicht abschalten können. Haben die Farben und Klänge einen hypnotischen Effekt? Wirkt der Film gar bewusstseinserweiternd? Spielt es eine Rolle, dass die Abspielgeschwindigkeit (mit JES Deinterlacer) verdoppelt wurde?
Gewissermaßen ist es wohl auch ein Clip, der polarisiert. Im Laufe der Zeit sind vier positive und vier negative Wertungen zusammen gekommen.
Das Video hätte sicherlich auch einen viralen Wert – wenn doch nur am Schluss irgendetwas passieren würde.