flip minoHD und Kodak Zi8

Ich hab ja lange hin und her überlegt, was für eine Taschen-HD-Kamera ich denn möchte.
Auch wenn ich mich für die Kodak Zi8 entschieden haben, war die flip mino in der engeren Wahl. Durch einen glücklichen Zufall (Norbert hat die flip gewonnen) habe ich nun die Gelegenheit, mir die beiden Kameras im direkten Vergleich anzuschauen.

flip minoHD und Tasse

Natürlich ist mir nicht entgangen, dass es etwa bei ifranz und seinen Freunden und im Pottblog schon ausführliche Vergleiche der Zi8 mit flip-Modellen gibt, aber ein Test mehr kann ja nicht schaden.

Beide Geräte sind mit einem 1″-/4,5″-CMOS-Sensor mit 1,6 MP ausgestattet, die flip mit einer f/2.4- und die Zi8 mit einer f/2.8-fixed-focus-Linse. Die minoHD ist tatsächlich noch etwas kompakter als die Zi8, hat daher allerdings auch ein winziges Display (1,5“ im Vergleich zu 2,5“ bei der Zi8).

Qualitätsvergleich flip minoHD Zi8

Zu Testzwecken haben wir beide Kameras nebeneinander auf Stativen an die Straße gestellt und in 720p, 30 fps aufgezeichnet – etwas anderes wäre bei der flip ehrlich gesagt auch nicht möglich gewesen. Einen Ausschnitt des kleinen Films habe ich bei YouTube hochgeladen: youtu.be/lJYO4smAVnA. Mir gefallen die Zi8-Aufnahmen etwas besser (geringfügig schärfer, natürlichere Farben). Bei Innenraumaufnahmen mit wenig Licht konnten wir dagegen fast keinen Qualitätsunterschied entdecken. Beide Kleinkameras fühlen sich draußen bei Tageslicht am wohlsten.

Alles in allem ist auch die flip minoHD ein nettes Gerät fürs Geld. Klein, leicht, einfach zu bedienen, HD-Filmchen. An der Zi8 schätze ich darüber hinaus: Aufnahmen im Makromodus, HD 1080p und – gerade erst entdeckt – Aufnahmen in Zeitlupe.

Makromodus Zi8

Podcasting-Lizenzen im GEMA-Shop

Nun gut, dann kann ich hier wohl kurzfristig nicht die Frage klären, wie GEMA-Künstler in die Lage versetzt werden, kurz mal zwischendurch ein Werk unter einer Creative Commons Lizenz frei zu veröffentlichen. Dann werde ich es vorerst mit etwas versuchen, das sich in meiner Telefreizeit einfacher klären lässt. Norbert meint, dass es Podcaster geben könnte, die außer Musikstücken, die zugleich podsafe und gemafrei sind, zwischendurch auch mal das Bedürfnis verspüren könnten, Werke zu verwenden, die im GEMA-Katalog gelistet sind.
Die GEMA betreibt im Netz einen Lizenzshop und dort werden u.a. Podcasting-Lizenzen angeboten.
Dieser Lizenzshop darf nur genutzt werden, wenn eine ganze Reihe von Voraussetzungen erfüllt sind (bitte die vollständigen Bedingungen bei der GEMA aufmerksam lesen!). Unter anderem dürfen durch den Podcast keine Einnahmen von über 300 Euro pro Monat entstehen, er darf nicht für die Zwecke eines Unternehmens genutzt werden, er darf nicht auf über drei URLs angeboten werden, darf nicht häufiger als täglich erscheinen, zudem gibt es Vorgaben dazu, auf welche Weise die Musiktitel in den einzelnen Episoden verwendet werden dürfen. Soweit, so schwierig.
Als Podcast definiert wird dort

„ein Angebot von redaktionell gestalteten Audiodateien … im Internet, das vom Endverbraucher abonniert bzw. im Wege des Einzelabrufs genutzt werden kann, und das es dem Endverbraucher ermöglicht, diese Audiodateien vom Server des Veranstalters abzurufen und auf den PC des Endverbrauchers oder auf ein mobiles Wiedergabegerät … zu übertragen bzw. dort zu speichern.“

Die GEMA-Podcast-Definition setzt voraus, dass es sich beim Podcasting um eine Einwegkommunikation 1 zu n handelt und nicht etwa um eine Anregung zu Kommunikation und Diskurs, die auch Weiterverbreitung und -verarbeitung umfassen kann.
Es werden Lizenzen mit Laufzeiten von einem Monat, zwei Monaten und drei Monaten angeboten. Während der Vertragslaufzeit ist keine Kündigung und Erstattung möglich. Zudem muss der Podcast denselben Namen behalten und darf weder an jemand anderen übertragen noch eingestellt werden. Die Kosten sind bei vorübergehender Nutzung überschaubar, so kosten etwa Intro/Outro (jeweils bis zu 20 Sekunden) plus fünf Songs je Monat 10 Euro. Die in Podcast-Folgen verwendete GEMA-Musik darf nach Ablauf der vereinbarten Frist nicht mehr zum Download angeboten werden, sofern keine Folgelizenz erworben wird.
Bei der GEMA wird eine Liste der Podcasts geführt, die eine solche Lizenz nutzen. Derzeit sind es knapp über 50 (von vermutlich Tausenden). Ein wesentlicher Grund dafür, warum so wenige der Podcast-Schaffenden in Deutschland sich für eine Musiknutzung nach diesem Modell entscheiden, dürfte ohne Zweifel das – hier nur angedeutete – komplexe Regelwerk sein. Die Suche nach guter freier, GEMA-freier Musik ist dagegen fast schon eine leichte Aufgabe.