DIE WELT als iPad Tageszeitung?

Dank trnd durfte ich seit Ende Oktober (also länger als die generell kostenlos angebotenen 30 Tage) die iPad-Anwendung WELT HD testen.

Bei der Installation muss bestätigt werden, dass man mindestens 17 Jahre alt ist – Inhalte, die nicht jugendfrei sind, habe ich später allerdings nicht entdecken können.

Vorab lese ich im Store erst einmal Beschwerden von Abonnenten über die 3.0 Version. Zumindest keine gekauften Bewertungen.

Ich kann ja nun einmal nicht anders, als erst einmal in „Rechtliches / Datenschutzerklärung“ zu schauen. Dort werde ich darüber informiert, dass ich in die Erfassung und Verarbeitung meiner Daten eingewilligt haben soll (wann? wo?) und dass Webtrekk eingesetzt wird. Nun ja.

Die App passt das Konzept Tageszeitung hervorragend auf die technischen Möglichkeiten eines Tablet Mobilrechners an. Die HD App ist speziell das iPad-Format aufbereitet und wird ständig aktualisiert, statt nur die Print-Ausgabe als PDF darzustellen (wie man es von anderen Zeitungen gewohnt ist). Die redaktionelle Zusammenstellung und Bearbeitung der Online-Inhalte der WELT ist vorbildlich.

Trotz alledem fühle ich mich durch meine Zusammenstellung von individuell angepassten (RSS-)Quellen in Flipboard besser informiert. Das Layout bei Flipboard ist vergleichbar bis besser. Noch dazu ohne die erheblichen Abo-Kosten einer Tageszeitung (Minimum bei der WELT derzeit 12,99 für 30 Tage).

Und zum Schluss noch ein Kleinigkeit, die ich recht unterhaltsam fand. DIE WELT ist ja bekanntlich ein Produkt der Axel Springer AG. Da ich zu Schulzeiten das Gesamtwerk von Uwe Johnson zu schätzen gelernt habe, hatte ich auch noch seine wiederkehrende Kritik am Axel-Springer-Verlag im Hinterkopf. Also Suche ich nach „Uwe Johnson“ in den Gesamtinhalten der WELT App. Erster Treffer: Ein Verriss vom 21.10.2011 („Wer unverständlich schreibt, liebt auch die DDR„).

Ngrams sagen mehr als tausend Worte

Bei TED habe ich kürzlich den Google Books Ngram Viewer (books.google.com/ngrams/) kennengelernt und er lässt mich nicht wieder los.

TEDxBoston 2011 (Lieberman Aiden / Michel) von TED unter Creative Commons Attribution-NonCommercial-NoDerivs 3.0 Unported

Ich war ja ohnehin schon ein großer Freund von etymologischer Forschung, Duden-ergänzender Schreibweisen-Volksbefragung per Suchmaschine und Sprachbeobachtungen (anbei eine Empfehlung für und an den Sozusagen!-Podcast von Bayern 2).
Bisher beschränkten sich die sprachanalytischen Suchmaschinen-Spielchen ja im Wesentlichen darauf, herauszufinden, welche Schreibweise oder Wortfolge im WWW besonders beliebt ist. Nun steht der gesamte Bestand der für Google Books erfassten Druckwerke als Ausgangsmaterial bereit. Statt also nur die Frage zu stellen, ob man seit 1999 mehrheitlich „der Blog“ oder „das Blog“ schreibt, kann man etwa schnell eine Grafik zur Verteilung der Worte Astronomin, Astrologe und Scharlatan in der deutschsprachigen Literatur seit 1850 erstellen. Oder zum Zusammenkommen von Geld und Liebe von 1750 bis heute?
Wie wäre es mit „gold“, „money“ & „fear“ in englischsprachiger Literatur seit 1700?
Mit dem Interesse an future & past von 1555 bis 2005?
Jetzt fange ich schon wieder damit an… Wem einfache Graphen nicht genug sind: Es gibt bei Google auch die Rohdaten zum Download.