Eigenes billiges Android Tablet

Die omnipräsente Werbung für Android Tablets in Kombination mit einer spürbaren Lücke in unserer Haus-IT hat dazu geführt, dass ich das von Amazon angebotene Kindle Fire HD zunächst recht spannend fand. Bei näherem Hinsehen und Test zeigte sich, dass es da doch den einen oder anderen Nachteil gibt (nur Amazon App Shop, nicht ganz brandneue Hardware, Android-Ableger, Werbeeinblendungen).
Die darauf folgende Suche im untersten Preissektor (globale Ausbeutung?) endete bei den Geräten von Odys. Für die Familie sah zunächst das Tablet Pedi plus vielversprechend aus. Weitere Recherche führte zum frisch erschienenen Odys OPOS, möglichweise das selbe Gerät ohne vorinstallierte Kinderbücher. Eckdaten: 7-Zoll Breitformat Display (1024×600), 1,5 MHz Dual Core Prozessor, 1 GB RAM, Speicher-Erweiterungs-Slot, Android 4.2.2 Jelly Bean. Der Google Play Store und eine Handvoll sinnvoller Apps, wie Aldiko Reader, ES File Explorer und Task Manager sind vorinstalliert.
Der fest verbaute Akku hält bisher eher drei als fünf Stunden, das könnte aber mit den zahlreichen Tests und Installationen zusammen hängen. Die Kamera macht Aufnahmen wie eine Handyknipse von 2009 und bei Spielen wie Real Racing 3 erkennt man die Grenzen der Leistungsfähigkeit. Sonst im Ergebnis ein Schnäppchen.

ODYS Opos, ein MID mit Farbbildschirm

Unboxing YouTube Videolink

Die Episode, dass sich das erste Gerät nach einem Tag nicht mehr einschalten ließ (Reset erfolglos, quasi „bricked“) blende ich schon aus. Ich hatte nicht mal versucht, das Gerät zu rooten um Kitekat oder Raider zu installieren. Montagsmodell? Der Odys / Axia Support war gut erreichbar, kompetent und freundlich. Und Amazon hat das Austauschgerät so schnell geliefert, als hätte der Postbote schon hinter der Hecke gewartet (könnte an den Warnbegriffen „Kinder“ und „Weihnachten“ in der Supportanfrage liegen).

Nachtrag zum Austauschgerät: Nach wenigen Tagen Verwendung ließ sich das Gerät nicht mehr laden/einschalten. Abends noch volle Akkuladung, am Tag darauf zunächst leeres Batteriesymbol, dann Display dauerhaft schwarz. Nach Anschluss des Netzteils leises Piepsen im Sekundentakt. Langes Betätigen des Startbuttons oder Resetschalter ohne Auswirkung. Lösung war dann: Eine Stunde Aufladen über USB, danach konnte das Netzteil wieder zum Laden verwendet werden. Offenbar hatte sich der Akku soweit entleert, dass der Ladezyklus nicht mit Netzteil gestartet werden konnte (bei Apple Geräte war es immer umgekehrt: Was sich über USB nicht laden lässt, braucht das Netzteil).

Luxus-Nörgelei über das iPad 2

Als erfahrener iPod-touch-Nutzer bin ich einfach mal davon ausgegangen, dass das iPad 2 mit Wi-Fi – das ja vereinfacht gesagt ein viermal so großer iPod touch ist – mich nicht vor Rätsel und/oder Probleme stellt.
Das ist tatsächlich so – ein paar Kleinigkeiten, die auch Neueinsteiger stören dürften, sind mir dann allerdings doch noch aufgefallen.

Facetime Feedback

  1. Das iPad nutzt den USB-Hochgeschwindigkeits-Bus (USB 2) am Mac zwar gern zum Synchronisieren, ist aber von den 500 mA offenbar nicht so recht begeistert: Die Akku-Anzeige meldet „lädt nicht“. Lösung: Glücklicherweise übertreibt die Systemmeldung; am nächsten Morgen ist die Batterie immer wieder auf 100%.
  2. Huch, eine Anwendung beschwert sich darüber, es sei „Keine Lautstärke verfügbar“. Lösung: Als ich den Rechner aus der Tasche gezogen habe, wurde der Seitenschalter auf „Ton aus“ geschaltet. Den Schalter verwende ich nun, um zu verhindern, dass das iPad-Display zwischen Hochformat und Querformat wechselt (in den iPad-Einstellungen Funktion „Ausrichtungssperre“ aktivieren).
  3. Das E-Mail-Programm verhält sich im Hochformat anders als in der Landscape-Ansicht (nur hier sind die Postfächer immer im Blick). Na gut, weiß man, wenn man die Werbung anschaut.
  4. Hm, wo ist eigentlich der App Switcher zum schnellen Wechsel zwischen Apps? Lösung: Ein Doppelklick mit dem Home-Button.
  5. Welche Anwendung nehme ich eigentlich, um offline kleine Texte zu bearbeiten? Lösung: Ab Werk gibt es da zwei Möglichkeiten: Mail oder Notizen. Dann schreib ich mir halt ne Mail. (Pages habe ich immer noch nicht gekauft.)
  6. Na so was, ein selbst gedrehtes Video landet in der Fotogalerie und nicht in „Video“? Muss man erst mal wissen.
  7. Alte Apps im 2x-Modus anzuschauen, ist kein Augenschmaus. Glücklicherweise gibt es mehr und mehr angepasste Varianten und HD-Versionen.
  8. In einer Hand ist das Gerät auf die Dauer zu schwer (auch wenn es spürbar leichter ist als das iPad 1). Mittlerweile bin ich mit einem SnuggCase sehr zufrieden – billig ist das nicht, aber durchaus als Geburtstagsgeschenk geeignet.
  9. Immer, wenn ich ein Video schauen will, sehe ich meine Fingerspuren. Glücklicherweise habe ich als Brillenträger ein Mikrofasertuch dabei.
  10. Draußen bei Sonne macht es wenig Spaß, das Display anzuschauen. Lösung: iPad wieder einpacken. Hey, die Sonne scheint!